zurück

100 Jahre Panama-Kanal

Zum runden Jubiläum droht Konkurrenz in der Nachbarschaft: Nicaragua will Ende des Jahres mit dem Bau eines eigenen Kanals beginnen

Am 15. August 1914 passierte das Paketboot „Ancona“ als erstes Schiff den Panama-Kanal. 200 Menschen waren bei dieser Jungfernfahrt an Bord und passierten die 82 Kilometer lange Wasserstraße, die Atlantik und Pazifik verbindet. Gebührlich begangen wurde das Ereignis allerdings nicht, denn der Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte dazu, dass die geplanten Feierlichkeiten ausfielen und erst 1920 nachgeholt wurden.

Heute, 100 Jahre später, zählt der Panama-Kanal immer noch zu den wichtigsten Wasserstraßen weltweit. Doch könnte er bald Konkurrenz bekommen: Nicaragua plant, am Ende des Jahres mit dem Bau eines eigenen Kanals zu beginnen; eines Kanals, den noch viel größere Schiffe durchfahren können als den Panama-Kanal. Hinter diesem Mammutprojekt steckt ein chinesischer Milliardär namens Wang Jing. Er will 50 Milliarden US-Dollar investieren und hat das Konkurrenzprojekt zum Panamakanal fest im Blick. Schon 2019 sollen die ersten Schiffe die neue globale Abkürzung nutzen können …

Aber zurück zum Geburtstagskind: 14.300 Schiffe jährlich haben den Panama-Kanal in den letzten Jahren passiert und sich so die viel längere Fahrt um die Südspitze Südamerikas (Kap Hoorn) erspart. Vor dem Bau dieses epochemachenden Verkehrswegs führte die kürzeste Seeverbindung von der Ostküste zur Westküste Nordamerikas durch die berühmt-berüchtigte Magellanstraße.

Der Verlauf: Damals wie heute spektakulär!

Panama-KanalDie Fahrt durch den Kanal ist ein Ereignis – damals wie heute. Rund elf Stunden dauert die Passage von der Einfahrt in die erste Schleuse bis zur Ausfahrt aus der letzten Schleuse. Los geht es bei Colón am Atlantik. Dort werden die Schiffe durch die Gatún-Schleusen zum Gatún-See gehoben, der immerhin 26 Meter über dem Meeresspiegel liegt! In ausgebaggerten Fahrrinnen geht es über den See und den anschließenden Fluss Río Chagres. Im Gaillard-Kanal(auch „Culebra Cut“ genannt) überqueren sie einen Bergrücken und werden mit Hilfe der dicht aufeinanderfolgenden Schleusen Pedro-Miguel und Miraflores schließlich zum Pazifik hinabgelassen.

Vor allem dann, wenn riesige Pötte in zentimetergenauer Arbeit an den Spundwänden der Schleusenanlagen entlanggezogen werden, halten die Passagiere an Bord den Atem an. Auf beidseitig angebrachten Zahnradschienen ziehen Treidelloks (auch Mulis genannt) die Schiffe vorwärts. Vier bis acht sind es, je nach Größe des Schiffes. Zugleich helfen die Stabilisierungen durch die Treidelloks, den Strömungen in den Schleusenkammern zu widerstehen, die beim Ein- und Auslauf der Wassermassen entstehen. Die größten für den Panama-Kanal zugelassenen Schiffe haben nur 61 Zentimeter Abstand zur Spundwand.

Wirtschaftliche Schlagader und begehrte Einnahmequelle

Die wichtigsten Nutzer des Kanals sind die USA und China, die die Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik für Transporte zwischen der Ost- und der Westküste der USA sowie für die Importe aus Asien nutzen. Und so verwundert es nicht, dass auch andere Staaten auf der Landenge zwischen Nord- und Südamerika den Wunsch hegen, ebenfalls eine so wichtige Wasserstraße zu besitzen – und die entsprechenden Passage-Gebühren einzustreichen, von denen das Land Panama gut profitiert hat. Nicaragua hatte diesen Traum schon vor mehr als 100 Jahren: Zerstört wurde er, als 1902 klar wurde, dass Panama den Zuschlag für den Bau bekommen sollte.

Panama-KanalAber jetzt wird er neu belebt. Mit dem Bau der Wasserstraße soll angeblich schon Ende dieses Jahres 2014 begonnen werden. Ziel ist, aus dem Nicaragua-Kanal einen großen Bruder des Panama-Kanals zu machen, und zwar einen ganz großen. Hinter dem Projekt steht ein milliardenschwerer Mann aus China, Wang Jing, der für die Umsetzung seiner Pläne die Projektgesellschaft „Hongkong-Nicaragua Canal Development Investment Co.“ – kurz HKND – gegründet hat. Sein Plan ist, dass Containerschiffe mit 400.000 Buttoregistertonnen (BRT) den neuen Kanal passieren können. Zum Vergleich: Das sind Schiffe, die fast dreimal so groß sein dürften wie die Containerschiffe, die den Panama-Kanal durchfahren. Dazu müsste die Wasserstraße 80 Meter breitwerden und mehr als 20 Meter tief!

Ungewisse Langzeitfolgen

Im armen Nicaragua wird das Projekt bejubelt. Viele, viele Menschen könnten Arbeit bekommen, von 40.000 ist die Rede, zumindest zeitlich begrenzt. Doch die Langzeit-Auswirkungen des Projekts sind gar nicht absehbar. Vor allem nicht in ökologischer Hinsicht, denn der Kanal soll durch Regenwald, Sumpf-Gebiete und den Nicaragua-See mit dem Unesco-Biosphärenreservat Ometepe führen. 400.000 Hektar Wald stehen auf dem Spiel, Flüsse, an denen Indigene leben, müssten begradigt, vertieft und verbreitert werden.

260 Kilometer lang soll der Nicaragua-Kanal werden, nach der perfekten Trassenführung werde derzeit gesucht. Die Vorarbeiten sind also in vollem Gange. „Wir sind uns sicher, dass wir Ende dieses Jahres mit dem Bau anfangen werden“, sagte ein HKND-Sprecher. Und weiter: „Der Bau des Kanals wird nur fünf Jahre dauern. Im Dezember 2019 werden erste Schiffe durch den Kanal fahren.“ Wir werden sehen …

14.08.2014
 
Schleusen des Panama Kanals in Panama

Gruppenreise Höhepunkte Panama
13 Tage , ab 2.265 €

Panama City mit Kanal, El Valle, Chitré, Boquete, Bocas del Toro

Wir nehmen die Panamericana als Richtschnur, um auf dieser 13-tägigen Rundreise zu den Schokoladenseiten Panamas zu reisen und das kleine Land Mittelamerikas von allen Seiten lieben zu lernen.

Highlights:
  • Teildurchquerung des Panama-Kanals
  • Panama City
  • Krater-Dorf am Vulkan El Valle
  • Archäologischer Park El Caño
  • Historische Kirche von Natá de los Caballeros
  • Halbinsel Azuero
  • Tierparadies Isla Iguana
  • Bergdorf Boquete
  • Strandurlaub auf Bocas del Toro
Details und Reisetermine

Ausflug nach Panama Viejo
Ruinen des Klosters Santo Domingo im Casco Viejo in Panama City in Panama
© Autoridad de Turismo de Panamá
Ausflug zum Panama Kanal
Wasserfall Besichtigung im El Valle in Panama
Kleine Hütte steht im karibischen Meer von Panama


latEmotion GmbH
Oberschlesier Str. 64
48151 Münster

Wir sind für Sie erreichbar.

Mo. – Fr.: 09.30 – 18.00 Uhr
Tel.: +49 251 9799090

E-Mail: info@lateinamerika.reisen

Kontakt

 
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner