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Sehnsucht nach Weihnachten in Ecuador

Ein Gespräch mit unserer Kollegin Germaine Fonseca über Weihnachten in ihrer alten und ihrer neuen Heimat

Unsere Südamerika-Expertin Germaine Fonseca ist gebürtige Ecuadorianerin. So sehr sie auch unsere schöne Stadt Münster liebt (seit 2001 lebt sie hier), überfällt sie regelmäßig zum Jahresende eine große Sehnsucht nach ihrer Heimat. Denn Weihnachten und Silvester in Quito, das ist so ganz anders als hier. Nicht nur, weil dort etwa 20 bis 25 Grad sind und nachts auch noch 15 Grad …

 

Wie hast Du die Weihnachtsfeste bei Deiner Familie in Quito in Erinnerung?

Wir haben immer bei meiner Mutter gefeiert, mit allen Geschwistern, Angeheirateten, mit Tanten, ihren Kindern – wir sind eine große Familie! Natürlich werden auch Geschenke überreicht, aber für jeden, wirklich jeden, gibt es Süßigkeiten. Überall in der Stadt werden in der Vorweihnachtszeit Kekse gebacken und Süßigkeiten angeboten. Entweder stellt man die Tütchen selbst zusammen oder man kauft fertige Päckchen an den Straßenständen.

Für unsere Kinder in Ecuador bedeutet Weihnachten: Geduld haben. Denn erst um 24 Uhr werden die Geschenke ausgepackt! Vorher essen wir gemeinsam lang und ausgiebig. Bei uns gibt es immer Pute – mit Reis oder Kartoffeln und Salaten.

Auch einen geschmückten Weihnachtsbaum haben wir. Ich liebe den Geruch von Tannengrün und Baumharz. Das ist zum Glück gar nicht anders als in Deutschland. Unter dem Baum wird die Krippe aufgebaut, die einen wichtigen Stellenwert hat. Schließlich wird die Geburt des Christkindes gefeiert und das bringt auch die Geschenke. Obwohl jedes Kind weiß, dass es eigentlich die Eltern sind 😉

Weihnachtskrippe in Quito, EcuadorAn den Weihnachtsmann glauben unsere Kinder gar nicht! In der Stadt Quito wird auf der Kuppe des Berges Panecillo eine riesige Krippe mit Figuren aufgebaut, die wunderschön beleuchtet ist und über der Stadt erstrahlt. Und überall in den Straßen riecht es nach Weihrauch …

 

Was fehlt Dir, wenn Du in Deutschland Weihnachten feierst?

Ich habe ja schon von der Bedeutung der kleinen Nasch-Päckchen erzählt. Mein Schwager arbeitet in einer Süßigkeiten-Fabrik und jedes Jahr brachte er einen riesigen Sack mit. Wir haben dann viele, viele kleine Tüten gepackt. Und dann sind wir in die Dörfer gegangen und haben sie an die ärmeren Menschen – vor allem Kinder – verteilt. Das verbindet meine Tochter immer mit Weihnachten. Als wir das erste Mal in Deutschland Weihnachten feierten, fragte sie: „Mama, wer verteilt denn jetzt die Süßigkeiten?“

In Deutschland verläuft Weihnachten zumeist ruhig, friedlich und besinnlich. Bei uns in Quito ist Weihnachten ein lautes, lustiges Familien-Fest, eine Party! Wir hören Musik und wir tanzen bis 3 oder 4 Uhr morgens! Auch das fehlt mir …

 

Und Silvester?
Weihnachten Ecuador Puppen
O, da gibt es einen lustigen Brauch! Wir stopfen Kleidungsstücke so aus, dass sie wie lebensgroße Puppen aussehen. Dann schreiben wir unser „Testament“ – also alles, was wir im alten Jahr abhaken möchten – und verfassen persönliche Wünsche für das neue Jahr. Anschließend wird alles verbrannt!

Außerdem verkleiden sich unsere Männer als Frauen, mit Röcken, rotem Lippenstift usw. Das ist lustig, weil doch unsere Latino-Männer eigentlich Machos sind … Und dann tanzen wir in den Straßen, an jeder Ecke gibt es Live-Musik. Silvester in Quito ist eine Riesen-Party!

17.12.2014
 
Reisespezialisitn Germaine Fonseca
latEmotion GmbH
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48151 Münster

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