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Semana Santa – Ostern in Südamerika

Am kommenden Sonntag beginnt die Osterwoche. Hochsaison für Schoko-Eier und Osterhasen. Doch während sie bei uns die stärksten Symbole der Osterzeit sind, sucht man sie in den Ländern Lateinamerikas (fast) vergeblich …
Im überwiegend katholisch geprägten Lateinamerika ist das christliche Osterfest von großer Bedeutung. „Semana Santa“ wird die Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag genannt – begleitet von vielerlei religiösen Bräuchen, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Aber eben Schokoladen-Eier und Osterhasen-frei. Aber wie wird Ostern dann gefeiert?

Ecuador
Ostereier suchen, die der Osterhase versteckt hat – das ist in Ecuador so gut wie unbekannt. Statt auf Osterhase und Schokoeier besinnt man sich in Ecuador eher auf religiöse Prozessionen und spezielle Ostergerichte. Auf Fleisch wird während der kompletten Semana Santa in ganz Ecuador verzichtet. Und so gibt es eine dicke Suppe aus vielen Hülsenfrüchten, Kürbis, Reis, Milch und Bacalao, ein getrockneter und gesalzener Fisch. Als reichhaltige Einlagen können hart gekochte Eier, frittierte Kochbananen, Empanadas (frittierte Teigtaschen) oder Käse gewählt werden.
Meine Kollegin ist Ecuadorianerin. Sie fliegt aber immer erst im Sommer in ihre Heimat. Sie erzählte mir, dass ihre Schwester ihr von dem typischen Suppeneintopf namens Fanesca zu Ostern stets einen Teil einfriert, damit sie ihn genießen kann, wenn sie da ist …
Die wichtigste Prozession ist am Karfreitag. Dann wird eine Jesus-Figur durch die Straßen getragen, gefolgt von Sündern, die ihre Gesichter verhüllen, sich geißeln und Ketten an den nackten Füßen tragen.

Peru
Auch in Peru werden die religiösen Ostertraditionen streng eingehalten. Fisch kommt am Gründonnerstag und Karfreitag auf den Tisch – niemals Fleisch. Vor allem die „Chupe de Viernes Santo“, eine Suppe aus Fisch, Meeresfrüchten, Kartoffeln und Gemüse wird gekocht. Außerdem gibt es eine Süßspeise namens Mazamorra Morada, ein lila Maispudding.
An Gründonnerstag und Karfreitag darf zudem weder Musik gehört werden, noch darf getanzt werden. Aber: Daran halten sich die jungen Peruaner nicht immer. Für sie ist die „Semana Santa“ inzwischen eine Woche des Feierns geworden – in der sie an den Strand und auf Partys gehen.  

Kolumbien
Ostern ist in Kolumbien ein Familienfest. Die Kolumbianer lieben es, für diese Woche an ihre tollen Strände an Karibik und Pazifik zu reisen – oder in ihren Fincas auf dem Land gemeinsam Zeit zu verbringen. Große Barbeques entsprechen so gar nicht der eigentlich fleischfreien Zeit vor Ostersonntag.
In der Hauptstadt Bogotá ist es Tradition, am Karfreitag auf den Berg Monserrate (3.152 m) zu pilgern. Über 1000 Stufen müssen erklommen werden, um die Kirche mit dem beliebten Wallfahrtsziel – ein Schrein mit der Christusstatue El Señor Caído – auf der Bergspitze zu erreichen. Alternativ gibt es auch eine Seilbahn hinauf.  

Argentinien
In Argentinien ist unser Osterhase ein bisschen bekannter, wenn es auch die Ostereier-Suche nicht gibt. Die Kinder bekommen Ostereier von ihren Großeltern oder Paten. Weil die Süßigkeiten teuer sind und nicht wie bei uns überall günstig erstanden werden können, gibt es sogar folgenden Brauch im Nordwesten: Die Kinder besuchen ihre Paten und Verwandten zu Ostern und bitten kniend um den Segen. Dabei erhalten sie die begehrten Süßigkeiten.
In Buenos Aires gibt es einen Freizeitpark für Gläubige, der über die Osterfeiertage rund 35.000 Besucher zählt. In der „Tierra Santa“ werden in Schauspielen der Weg und das Leiden Christi dargestellt. Römische Soldaten empfangen die Familien am Eingang und laden sie ein, die Schauspiele am Kreuzigungshügel hautnah mitzuerleben. Diese Vorführungen haben in Argentinien lange Tradition. So zum Beispiel auch die „Judas-Verbrennung“, bei der eine Stroh-Puppe, die den Jesus-Verräter darstellt, von Feuerwerkskörper in die Luft gejagt wird.
 

05.04.2017
 
Einheimische bei der großen Osterprozession in Antigua Guatemala.


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