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Suriname: Das unbekannte Südamerika

Neu bei uns im Programm: Reisen in den kleinen Staat am Atlantik

Suriname – wo war das gleich nochmal? Afrika? Pazifik? Nein, Suriname ist der kleinste unabhängige Staat Südamerikas. So richtig auf der Rechnung hat man ihn nicht. Schon gar nicht als Reiseziel. Aber das ist ein Fehler! Sagt unsere Produktmanagerin Antje Brautmeier. Sie hat als erste aus unserem Team das exotische Multikulti-Land am Atlantik bereist – und es liebgewonnen. Ein Südamerika-Geheimtipp von lateinamerika.reisen.

Schon als Antje am Gate auf ihren Flieger wartet, kündigt sich an, dass die Surinamer nicht den Erwartungen entsprechen, die man eigentlich von Menschen Südamerikas hat. Asiatisch und indisch aussehende Reisende warten mit ihr, Latinos sind weit und breit nicht in Sicht. In Antjes Ohren dringt vor allem Niederländisch. Und eine Sprache, die definitiv nicht Spanisch ist und sich später als Sranan-Tongo (Surinamesisch) herausstellt. „Bin ich hier am falschen Gate?“, überlegt Antje …

Nein, ist sie nicht. Denn Suriname ist ehemalige niederländische Kolonie. In dem Land, das seit den 1990-er Jahren als ziemlich sicheres Reiseland gilt, aber erstaunlich wenig bereist wird, leben insgesamt rund 500.000 Menschen. 38 % sind afrikanischer Herkunft, stammen also von ehemaligen Sklaven ab. Sie unterteilen sich in die Nachkommen geflüchteter Sklaven (22 %), die im Regenwald Surinames ein perfektes Versteck fanden. Und in Kreolen (16 %), die nie flüchteten und sich nach Abschaffung der Sklaverei mit anderen Bevölkerungsgruppen vermischten.

Rund 35.000 Menschen kamen frei, als am 1. Juli 1863 die Sklaverei abgeschafft wurde. Nachnamen wurden an sie vergeben, wobei es zu skurrilen Wortschöpfungen kam. Die afrikanischen Wurzeln entdeckt Antje überall im Straßenbild. „Frauen waschen am Fluss Kleidung, tragen ihre Kinder in Tüchern auf dem Rücken und Waren in Körben auf dem Kopf …“ Um den Mangel an Arbeitskräften auf den Plantagen auszugleichen, wurden ab 1873 Arbeiter aus Indien, aus China und dem heutigen Indonesien nach Suriname gebracht. Und das schlägt sich bis jetzt in der Bevölkerungsstatistik nieder. In Zahlen: 27,5 % der Surinamer sind indischer Herkunft, 14 % von Java, 7,5 % sind Chinesen, Araber, Europäer und schließlich Indigene, die eine wirklich zu vernachlässigende Gruppe bilden. „Man kommt sich nicht vor wie in Südamerika“, findet unsere Argentinien- und Chile-Spezialistin Antje, die schon viel in Südamerika gereist ist. Auf dem Kontinent fehlen ihr nur noch Venezuela, Guyana und Französisch-Guyana.

Dementsprechend sind auch die Religionen sehr vielfältig. Moschee steht neben Synagoge neben Hindu-Tempel neben Kirche. Alle leben friedlich miteinander und jeder respektiert die anderen Religionen. Netter Nebeneffekt der religiösen Vielfalt: Man muss erst einmal ein anderes Land finden, das so viele den einzelnen Volksgruppen und Religionen zu verdankende Feiertage hat wie Suriname. Denn neben dem chinesischen Neujahrsfest wird auch unser Silvester gefeiert, Karfreitag und Ostern sind ebenso Feiertage wie der Tag der Arbeit am 1. Mai. Dazu kommen Holi (das Frühjahrsfest der Hindus), der Tag der Volksgruppe Maroons, das Hindu-Lichterfest, Weihnachten, das Zuckerfest und das islamische Opferfest.

So vielfältig die Bevölkerung, so vielfältig ist auch die Küche. Antje hat die Kombination aus allen Küchen der Welt sehr genossen! Zumal die Preise für uns Europäer günstig sind. 1 Euro entspricht 4 Suriname-Dollar. Wasser oder Bier bekommt man für rund 50 Cent.

Dass Suriname noch ein echter Geheimtipp für Reisende ist, lässt sich vor allem an der kaum vorhandenen touristischen Infrastruktur ablesen. Manchmal braucht es ein wenig Hilfe, um Unterkünfte mit gewissen für uns Europäer „normalen“ Standards zu finden. Und doch gibt es sie, die unglaublich romantischen, weil so authentischen Herbergen. „Jeder kann zurzeit eine Lodge errichten – ohne Genehmigung“, erzählt Antje. Luxus-Unterkünfte aber sucht man vergeblich in Suriname – Ausnahme: Paramaribo.

Genauso wie geteerte Straßen. Okay, in der Hauptstadt Paramaribo (mit Betonung auf dem dritten A) und der besiedelten Küstenebene gibt es die natürlich schon. Aber das Hinterland, das 80 % des Staates ausmacht, besteht aus Regenwald mit bestenfalls wetteruntauglichen Sandpisten, und ist eigentlich nur per Boot oder Flugzeug erreichbar. Wer Flugangst hat oder wasserscheu ist, kommt in Suriname nicht weit. Bäume, die aus der Cessna aussehen wie riesige Brokkoli-Felder, Lodge-Betreiber, die fünf Stunden mit dem Boot auf dem Suriname-River unterwegs zu einem Supermarkt sind, um Vorräte einzukaufen. Wo die Straße aufhört, geht es in Einbaum-Motorbooten oder Buschflugzeugen weiter. Vorbei an Dörfern, die von Ex-Sklaven errichtet wurden, wo Generatoren für zwei Stunden Strom täglich sorgen und auf Holzfeuer gekocht wird. Vieles funktioniert in Suriname noch traditionell. Landwirtschaft und Fischerei, die Haupterwerbszweige der Menschen, auch. Neben Bauxit und Mineralöl werden Gold, Holz, Reis, Bananen und Fisch exportiert. Die riesigen Zuckerplantagen, auf denen die Sklaven schufteten, brachten den Niederlanden einst ordentlich Einnahmen. Aber dieser Wirtschaftszweig ist Vergangenheit. Und von den vielen Zuckermühlen sind heute nur noch Ruinen vorhanden.

Noch einmal kurz zu Panamaribo: Die Hauptstadt ist ebenso wie die Menschen ein Spiegel der verschiedenen Kulturen. Neben Bauten aus der Kolonialzeit findet man diverse Baustile nebeneinander – aus Frankreich, den Niederlanden, den USA, aber auch aus Deutschland. Seit 2002 gehört das historische Zentrum von Paramaribo zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Von der Stadt an die Küste: Mit seinen Stränden kann Suriname nicht wirklich punkten. Obwohl tropisches Klima und Tagesdurchschnittstemperaturen zwischen 24 und 38 Grad anderes vermuten lassen. Aber die südlich von Suriname in Brasilien gelegene Amazonas-Mündung schwemmt braunes Wasser an die Küste, was zu schmuddeligen, modderigen Stränden führt. Aber das Wasser flutet auch die Mangroven, nährt die Sümpfe und ist damit Garant für den Lebensraum einer fantastischen Tierwelt. Denn vor allem naturbegeisterte Touristen kommen nach Suriname, das mit Flüssen, Wasserfällen und zahlreichen Naturparks aufwartet. 650 verschiedene Vogelarten leben dort und 150 Säugetierarten – darunter der Rote Ibis, Tukane, Papageien und Kolibris, Jaguare, Pumas, Gürteltiere, Wasserschweine, Flussdelfine, Kaimane und Schlangen. Riesenschildkröten mögen die touristenfreien Strände sehr gern: Sie kommen, um dort ihre Eier abzulegen.

Antje hat all das gesehen und ist begeistert von dem Reiseziel zurückgekehrt. Sie berät Sie gern, wenn Sie sich für eine Suriname-Reise interessieren, und hat spannende Geheimtipps für Sie mitgebracht.

07.04.2016
 
Buschflugzeug in Suriname in Lateinamerika


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