Die Salzterrassen von Maras befinden sich in den peruanischen Anden, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Cusco, der ehemaligen Hauptstadt der Inkas. Sie sind eine beeindruckende, historische Salzproduktionseinrichtung und gehören zu den faszinierendsten Sehenswürdigkeiten der Region. Sie befindet sich auf 3000 m ü. Meer und ist somit die höchstgelegene Salzfarm der Welt. Der Salzgewinnungskomplex, der als Salineras de Maras bekannt ist, besteht aus rund 3.000 kleinen Becken, die terrassenartig an einem Berghang angeordnet sind. Die Becken sind traditionell gebaut, mit einer Basis aus Steinen und mit einer Schicht Lehm bedeckt. Das Handwerk der Salzgewinnung wird von Generation zu Generation weiter gegeben.
Herstellungsprozess
Das salzhaltige Wasser einer unterirdischen Quelle speist die Becken und füllt sie alle 3 Tage ca. 5 cm hoch. Dieses Wasser beginnt zu verdampfen und Salzkristalle werden gebildet. Diese werden mit der Zeit schwerer und sinken auf den Grund des Beckens. Danach wird wieder Salzwasser nachgefüllt. Dieser Prozess wiederholt sich alle drei Tage bis die Salzschicht ungefähr 4 cm dick ist. Dann wird das Salz von Hand geerntet. In der Trockenzeit kommt eine Ernte zwischen 150 bis 200 kg pro Teich zusammen. Es wird in Haufen getrocknet, dann in Säcke gepackt und in das Lager getragen. Dort wird es für den Verwendung und den Verkauf weiter verarbeitet. Das Salz hat verschiedene Reinheitsgrade und wird somit als Bade- oder Speisesalz verwendet. Die althergebrachte Methode der Salzgewinnung sorgt dafür, dass das Salz eine Restfeuchtigkeit enthält. Es ist grobkörnig und leicht rosafarbig. Dadurch eignet es sich besondern als Tafelsalz.
Entstehung
Der Ursprung der Salzterrassen ist sicher auch wissenschaftlich erklärbar, aber folgende Legende wird erzählt:
Die Legende besagt, dass der Schöpfergott Wiracocha seine vier Söhne in die Welt schickte, um ein Reich zu gründen. Sohn Ayar Cachi schleuderte auf einer ihrer Reisen einen Stein mit solcher Wucht gegen einen Berg, dass sich eine Schlucht bildete. Als die drei Brüder diese unglaubliche Szene sahen, beschlossen sie aus Angst vor seiner unkontrollierbaren Stärke, ihn in eine Höhle zu sperren. Sie wollten verhindern, dass er der Gründer des Reiches wird. Wütend über das Verhalten seiner Brüder, weinte Ayar Cachi. Seine Tränen bildeten Kanäle und flossen in eine Reihe von Becken. Die Teiche aus Tränen trockneten in der Sonne und zurück blieb das Salz.
Historischen Untersuchungen zufolge übernahmen die Inkas in ihrer Blütezeit den Betrieb der Salineras. Es heißt sogar, dass sie das Salz für ihre Mumifizierungen und andere religiöse Zeremonien nutzten. Der Besitz und die Bewirtschaftung dieses Kulturerbes wird heute von den lokalen Gemeinschaften und Kooperativen fortgeführt und von Generation zu Generation weitergegeben.
Die Salzterrassen sind in jeder Tages- und Jahreszeit sehenswert.